Der Gegner lauert im Süden
Am Samstag verschlug es die Mannschaft nach der Saisonvorbereitung zu ihrem ersten Spiel ins allseits beliebte, frostverbissene Brandenburg. Und so wurde dem Team, das kleine personelle Rückschläge zu verkraften hatte, nach dem ersten Glühwein schön warm ums Herz.
Nach bitter nötiger Aufwärmphase stand der erste Gegner der Saison 2017/18 auf dem Feld in Form des VSV Havel Oranienburg, zu dem man ein freundschaftliches Verhältnis hegte, doch keineswegs auf Zurückhaltung hoffte. Und so wurde auch gleich der erste Satz wie gewohnt spannend gemacht, denn den Fans sollte der übliche Herzinfarkt verursachende Spaß am kremmener Volleyball nicht vollständig genommen werden. Havel konnte ihn schließlich mit 27:25 für sich entscheiden. Doch man hatte sich für die neue Saison Ziele gesetzt, die unter anderem auch Ähnlichkeiten mit dem Wort "Sieg" gehabt hatten. Man spielte stärker auf, griff härter an und zeigte starke Leistungen in der Abwehr, wodurch teilweise spektakuläre Ballwechsel zu Stande kamen. Mit 25:20 konnte der zweite Satz gewonnen werden und alles war wieder offen. Der plötzliche Druck, den Havel nun zu verspüren schien, schlug sich im Ergebnis des dritten und vierten Satzes wieder, die die Männer um Trainer René mit 25:16 und 25:14 klar für sich entscheiden konnten.
Die ersten drei Punkte waren damit im Sack und ein Hauch des Aufatmens, nicht schon am ersten Spieltag Tabellenletzter zu werden, machte die Runde.
Eine halbe Stunde später, in welcher so manchem schon die Spinnenfinger nach einer kühlen Hopfenkaltschale juckte, musste man sofort wieder auf das Feld, um sich dem Schrecken aus dem kalten Süden zu stellen: VC Blau-Weiß Brandenburg II.
Beflügelt vom Sieg im ersten Spiel, gelang der Mannschaft im ersten Satz vieles und man konnte den starken Gegner mit einem Satzsieg überraschen (25:23). Die Schockstarre der Gegner kam einem am heutigen Tage wohl recht gelegen, denn so konnte der zweite Satz mit 25:15 weggeputzt werden. Aber es wäre kein kremmener Spiel, wenn man nicht in wenigstens einem Spiel ein gewisses "Ritual" vollziehen würde, an das sich treue Leser aus der letzten Saison gut erinnern werden: der beliebte tie-break. Vielleicht stieg einem die Selbstsicherheit zu Kopfe oder es könnte die allmähliche Erschöpfung gewesen sein, vielleicht auch die Unterhopfung. Am Ende des dritten Satzes biss Brandenburg die Zähne zusammen und sicherte sich den Satz mit 27:25. Natürlich gab man sich nicht einfach so geschlagen, es galt ein gewisses Ziel zu verfolgen. So gestaltete sich ein Volleyballspiel, von dem manche behaupten würden, es würde das Niveau der Landesklasse übersteigen. Beide Mannschaften gaben ihr Bestes, sich gegenseitig das Spiel so schwer wie möglich zu machen. Doch da die jungen Hüpfer aus Kremmen bereits schon seit 7 Sätzen hüpften, wurde daraus langsam ein erschöpftes Hoppeln. So konnte Brandenburg auch den vierten Satz mit 25:22 für sich entscheiden und Kremmen stand vor dem alt bekannten 5. Satz. Jeder in dieser Mannschaft, sei es der eingesprungene Ersatz-Libero, die seit mittlerweile 8 Sätzen ihr bestes gebenden Mittelblocker, der leidende (zwangs-)Diagonal oder die beiden dirigierenden Zuspieler - alle nahmen ihre aus dem letzen loch pfeifenden Herzen in die Hand und sagten sich: "jetzt oder nie". Der Kampf des 5. Satzes konnte mit 15:13 unter lautstarkem Jubel schlussendlich für sich entschieden werden und die ersten 5 Punkte der Saison waren gesichert.
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