Auszug aus unserer Chronik zu 150 Jahre Vereinssport in Kremmen
Einleitung
Der Männerturnverein MTV wurde 1862 von Berliner Handwerkern, Wandergesellen und Kaufleuten, die hier in der Umgebung ihre Erholung suchten sowie durch die hier ansässige Bekanntschaft gegründet. Unter Turnen verstand man seinerzeit alle Körperübungen, wie Laufen, Springen, Klettern, Schwimmen und die Übungen an künstlichen Geräten.
Am 29. Juni 1862 gaben der Sprechwart (Vorsitzender des Turnrates) Friedländer und Turnwart Erfurth in der Deutschen Turn-Zeitung (Nr. 29/1862, S. 160) bekannt, dass sich auch in dem kleinen Städtchen Cremmen (erst im Jahr 1894 wurde die Schreibweise „Kremmen“ amtlich eingeführt), das seinerzeit 2.879 Einwohner hatte, am 01. Juni 1862 ein Männer-Turnverein gebildet hat, der in der kurzen Zeit schon 125 Mitglieder, darunter 70 aktive Turner zählte.
Der MTV gehörte damit zu einem der ersten Vereine im Landkreis.
Sie hielten es in diesem Zusammenhang für wichtig, den Lesern folgendes mitzuteilen:
„Die besondere Freundlichkeit unserer städtischen Behörden liefert uns sämtliches Holz zur Anschaffung der Turngeräte gratis.“
Den Anstoß zur Vereinsgründung sollen Berliner [Handwerker, Wandergesellen und Kaufleute] gegeben haben, die regelmäßig das kleine Städtchen aufsuchten. Geturnt wurde im Lokal „Zur Bürgerkrone“ an Reck, Barren, Pferd und Bock. Auf der Bodenmatte pflegten die Turner, die mit 50 Pfennigen Monatsbeitrag dabei waren, nur Freiübungen. Zu einem ordentlichen Verein wie den „Blauen“, wie sie im Volksmund genannt wurden, gehörte auch eine Gesangsriege.“
„Beim MTV Kremmen hatte es schon bald einen Wechsel in der Führung gegeben, Vorsitzender des Turnrates war jetzt der Fuhrwerksbeisitzer Jerichow, Turnwart war der Sattler Bethke und Schriftführer der Kanzlist Porath. Nach zweieinhalb Jahren hatte der Verein nur noch 56 Mitglieder. Immerhin waren sie alle aktive Turner, darunter 10 im Alter von 14 bis 20 Jahren und 46 im Alter über 20 Jahre. 55 von ihnen arbeiteten als Handwerker, einer war Kaufmann. Glaubt man der Statistik, gab es weder Turnfreunde noch Turnschüler in Kremmen.
Im Winterhalbjahr wurden 52 Übungsabende in einer Wagenremise abgehalten. An ihnen nahmen durchschnittlich 20 Turner in vier Riegen teil. Im Sommerhalbjahr wurden 78 Übungen durchgeführt, die von durchschnittlich 25 Turnern besucht wurden und bei denen in vier Riegen geturnt wurde. Überliefert ist auch, dass die Ausgaben des Kremmener Vereins in Höhe von 104 Talern die Einnahmen um 3 Taler überstiegen.“
„Beim MTV Cremmen war am 1. August 1869 der Kaufmann Ehestädt Vorsitzender des Turnrates, Färber Wagner Turnwart, der Gastwirt Meyer Schriftführer und der Apotheker Berger Kassenwart. Zum 1. August 1869 wurden beim MTV Cremmen nur noch 35 Mitglieder, darunter fünf Turnfreunde – zehn im Alter von 14 bis 20 Jahren und 20 über 20 Jahre - ausgewiesen. Betrug der Anteil der Turner an der Bevölkerung Cremmens (2.879) im Jahre 1864 noch 1,9 Prozent, sank er binnen fünf Jahren [bei einer Einwohnerzahl von 2.939 auf bescheidene] 1,2 Prozent.
Unter ihnen waren 29 Handwerker und je drei Gelehrte und Kaufleute. Als Turnraum im Winter diente der Tanzsaal des Gastwirts Meyer. Im Sommer turnte man auf dem kommunalen Turnplatz. Den Jahreseinnahmen von 17 Talern standen Ausgaben in Höhe von 32 Talern gegenüber.
1898 schloss sich der MTV Kremmen dem im Frühjahr 1875 in Gransee gegründeten Ruppiner Gau an. Er beteiligte sich vom 22. bis 24. Juni 1901 am XVI. Kreisturnfest in Neuruppin.“
Zu einem ordentlichen Verein wurden die „Blauen“, wie sie im Volksmund genannt wurden, als auch eine Gesangsriege zum Verein gehörte. Die Märkischen Vereine nahmen, mit fast verschwindenden Ausnahmen, keine Rücksicht auf die bürgerliche Stellung der sich Neuanmeldenden und verlangten bei der Aufnahme nur die Gewähr eines unbescholtenen Lebenswandelns in einer sittenreinen Vergangenheit. Zu Turnfreunden, im Gegensatz zu Ausübenden, wirklichen Turnern, sollten sich nur Kranke, Gebrechliche und Hochbetagte zählen dürfen.
Die passive Rolle der Turnbewegung im Krieg zwischen Preußen und Österreich und die schwierige ökonomische Situation (Weltwirtschaftskrise 1866/67, Missernten) führten zu starkem Mitgliederschwund und zu Auflösungserscheinungen.
Quelle: Bericht von Peter Richter, vom 26.09.1987 zum Thema „125 Jahre Turnen in Kremmen 1862 – 1987“ und einem Artikel des Oranienburger Generalanzeiger 1998 zum Thema „700 Jahre Stadt Kremmen“.
Von der 50-Jahrfeier ist uns die Fahne des MTV übergeben worden. Sie ist bereits gestopft und auch sonst leicht materialmüde. Hundert Jahre später werden wir sie wieder herausholen.
G. Michaelis und H. Schöneberg
Fahne des MTV Kremmen
Der MTV gehörte damit zu einem der ersten Vereine im Landkreis.
Sie hielten es in diesem Zusammenhang für wichtig, den Lesern folgendes mitzuteilen:
„Die besondere Freundlichkeit unserer städtischen Behörden liefert uns sämtliches Holz zur Anschaffung der Turngeräte gratis.“
1907 Arbeiter-Turn- und Sportverein (AT), Verbot 1933
1920 Gründung 1. FC Kremmen
1945 Sportgemeinschaft Kremmen
1974 Betriebssportgemeinschaft Turbine Kremmen (BSG)
1990 Trennung von der Abteilung Fußball - Neugründung FC Kremmen 1920 e.V.
28. August 1990 Gründung Kremmener Sportverein e.V. (KSV)
Kooperation Schule – Sportverein
Kooperation KITA - Sportverein
„Kremmen läuft“seit 2003
Kinderturnen & 1. Seniorensportfest 2005
20-Jahr-Feier des KSV 2010 – Wir bewegen Kremmen
Sportabzeichen 2011 für Kinder
Vorbeugen ist besser: 4. Kurs im Präventionssport beim Kremmener Sportverein
Familienclans im KSV
2012:
8 Abteilungen im KSV mit 286 Mitgliedern: Turnen, Prellball, Badminton, Aerobic/ SteppAerobic, Tischtennis, Allgemeine Sportgruppe, Volleyball, Nordic Walking,
Sport in der Prävention: zur Stärkung des Rückens und Herz-Kreislauftraining mit Nordic Walking
2015:
8 Abteilungen im KSV mit 254 Mitgliedern: Turnen, Prellball, Badminton, Aerobic/ SteppAerobic, Tischtennis, Allgemeine Sportgruppe, Volleyball, Nordic Walking, Radwandern.
Kurse: Selbstverteidigung für Frauen